Warum?!

Warum ein Wiener Schnitzel bei uns 35 Euro kostet

(… und warum das mehr über unsere Haltung sagt als über den Preis selbst)

Liebe Gäste,

wir möchten euch einladen – nicht nur an unsere Tische, sondern auch ein Stück weit hinter die Kulissen. Viele von euch wissen es zu schätzen, dass wir traditionell kochen, mit ehrlichen Zutaten und viel Handarbeit. Doch manchmal hören wir die Frage: „Warum ist das Schnitzel so teuer geworden?“ Eine faire Frage – auf die wir euch eine ehrliche Antwort geben wollen.

Unsere Küche ist kein Industrieprodukt – sondern echtes Handwerk.

Wir arbeiten so, wie wir es selbst erwarten würden, wenn wir essen gehen:

  1. Unser Kalbfleisch wird frisch geliefert, sorgfältig geschnitten, geklopft, paniert – und in der Pfanne ausgebacken, nicht in der Fritteuse. Wir verwenden dafür ein speziell ausgewähltes Bratfett, das den Geschmack unterstützt und ein sauberes, schonendes Braten ermöglicht.
  2. Unsere Saucen und Fonds entstehen von Grund auf – mit Knochen, Parüren, Wurzelgemüse, Gewürze, Kräutern, Zeit und Erfahrung.
  3. Unser Kartoffelpüree ist kein Pulver. Unsere Knödel, Dressings, Marinaden – alles hausgemacht.
  4. Selbst die Kartoffeln pellen wir noch von Hand. Bei uns bekommen sie die gleiche Aufmerksamkeit: frisch gewaschen, sorgfältig abgekocht und mit Liebe geschnitten – damit auch die einfachste Zutat den besten Geschmack entfaltet.

Wir versuchen, mit den Kleinen zu arbeiten – nicht nur mit den Großen.

Wo immer möglich, beziehen wir unsere Produkte von kleinen Betrieben aus der Umgebung. Weil wir wissen, wer dahintersteht. Weil wir schätzen, wie dort gearbeitet wird. Und weil das für uns mehr ist als nur „Einkauf“. Aber leider klappt das nicht immer. Manche Produkte bekommen wir regional schlicht nicht in der gewünschten Qualität oder Kontinuität. Dann suchen wir gezielt weiter – wie bei unserer Blutwurst aus Österreich, die von einem Schlachter stammt, der dieses Handwerk mit echter Hingabe betreibt. Auch wenn der Weg weiter ist – für uns zählt das Ergebnis auf dem Teller.

Und ja, wir kaufen auch im Großhandel oder Einzelhandel – aber nicht blind.

Er ist notwendig, um unseren Betrieb wirtschaftlich zu führen. Aber wir kaufen dort nicht alles – und wir kaufen dort nicht beliebig. Wir wählen aus. Nicht nach dem billigsten Preis – sondern danach, ob die Qualität zu uns passt. Denn wir glauben nicht an „Geiz ist geil“. Wir glauben an „ehrlich gekocht, fair kalkuliert“.

Die Welt verändert sich – wir passen uns an, ohne uns zu verbiegen.

Die Preise für Kalbfleisch, Strom, Wasser, Reinigung, Gläser, Servietten – alles ist gestiegen. Teils drastisch. Und es betrifft nicht nur das Offensichtliche. Auch Kosten für Müllentsorgung, Versicherungen, CO₂-Abgaben, Verpackungen, Spülmittel – alles hat sich verändert. Wir haben lange versucht, diese Entwicklungen aufzufangen. Preise stabil zu halten, Portionen nicht zu verkleinern, Qualität zu halten. Aber irgendwann geht es nicht mehr – nicht, ohne Abstriche zu machen. Und das kommt für uns nicht in Frage.

Was ihr bei uns bekommt, ist mehr als ein Gericht. Es ist:

  1. Die Zeit und Erfahrung unseres Teams.
  2. Die tägliche Vorbereitung – oft stundenlang, bevor überhaupt der erste Teller rausgeht.
  3. Der sorgfältige Einkauf.
  4. Die Liebe zum Detail – beim Anrichten, beim Abschmecken, beim Service.
  5. Die Entscheidung, konsequent nicht auf Convenience-Produkte zurückzugreifen, auch wenn’s einfacher wäre.
  6. Das Vertrauen in euch – unsere Gäste –, dass ihr genau das erkennt und wertschätzt.

Wir sind kein Sternelokal. Aber wir sind stolz auf das, was wir tun. Mit Überzeugung, mit Leidenschaft, mit Handwerk. Und wenn ihr spürt, was in unseren Gerichten steckt – dann seid ihr bei uns genau richtig.

Herzlichst, Yvonne & Basti